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IÖW - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung future - Initiative von Unternehme(r)n

Nationale und internationale Trends in der Berichterstattung

Die Anzahl der Berichte steigt weiter
Thomas Loew, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, stellte die aktuellen Trends in der Berichterstattung vor. Die Anzahl der Umweltberichte und Umwelterklärungen in Deutschland hat weiter zugenommen. Zur Zeit gibt es etwa 220 Umweltberichte und 2300 Umwelterklärungen. Im Vergleich zu 1998 eine Zunahme um 28% bei den Umwelterklärungen und 5% bei den Berichten. Grafik

Absolut gesehen ist Deutschland damit Spitzenreiter bei der Anzahl der Berichte. Bezogen auf die Einwohner sieht das Bild allerdings ganz anders aus. Hier liegt Norwegen vorn - mit absolut 65 Berichten. Grafik

Von der Kür zur Pflicht
In Deutschland ist sowohl die Erstellung von Umweltberichten als auch die Teilnahme am EMAS-Verfahren freiwillig. In Dänemark und den Niederlanden gibt es seit Ende der 90-er Jahren gesetzliche Vorgaben für eine Pflichtberichterstattung von Unternehmen. Diese Gesetze schlagen sich nun in einer steigenden Zahl an Umweltberichten in diesen Ländern nieder. In Dänemark sind rund 1.000 Unternehmen, die relevante Umweltbelastungen verursachen, verpflichtet eine sogenannte Green Account zu veröffentlichen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um eine betriebliche Umweltbilanz die von der Geschäftsführung mit ihrer Einschätzung, Schlussfolgerungen Zielen und Maßnahmen zu kommentieren ist. Weitere Informationen bei Charlotte Thy, Miliostyrelsen, Strandgade 29, DK-1401, Copenhagen, Dänemark, e-mail cc@mst.dk

In den Niederlanden sind rund 350 besonders umweltrelevante Unternehmen verpflichtet, Umweltberichte zu veröffentlichen. Diese Umweltberichte müssen inhaltlich ähnlichen Anforderungen genügen wie Umwelterklärungen gemäß der EG-Öko-Audit Verordnung. Die zweite Komponente des Niederländischen Umweltberichterstattungsgesetzes besteht in der Zusammenfassung sämtlicher Berichtspflichten gegenüber den Behörden in einem weiteren deutlich ausführlicheren Bericht. Dieser Bericht ist nicht für die Öffentlichkeit, sondern nur für die Behörden bestimmt und ersetzt alle anderen Berichtspflichten dieser Unternehmen.

ISO 14000er Serie
Bislang gibt es für Umweltberichterstattung in der ISO 1400-er Serie kein eigenes Dokument. Umweltberichterstattung wird nur als Teilaspekt in der 1999 fertiggestellten Leitlinie ISO 14031 Umweltmanagement - Umweltleistungsbewertung behandelt. Im Rahmen des 8. Treffens des ISO Komitees TC 207 Environmental Management am 11.-18. Juni 2000 in Stockholm fand eine eintägige Veranstaltung zu Umweltkommunikation statt. Hier wurde kontrovers diskutiert, ob ein ISO-Dokument zu Umweltberichterstattung in der 1400-Serie erstellt werden soll. Befürworter argumentierten, dass das Thema zu wichtig ist, als dass es am Rande in der ISO 14031 behandelt werden soll. Die Kritiker hielten dem entgegen, dass der GRI-Prozess (siehe hier unter Nachhaltigkeitsberichterstattung) ausreichend ist.

Bereits in Stockholm hat die schwedische Delegation einen Entwurf für einen Proposal für einen "New Work Item" zu Umweltkommunikation vorgestellt. Inzwischen soll auch in den USA an einem Proposal zu Umweltberichterstattung gearbeitet werden. GRI (Global Reporting Initiative) -Guidelines Sustainability Reporting
Die GRI gibt es seit 1997. Sie besteht aus Unternehmen, Verbänden, Beratern, Wirtschaftsprüfern und NGO's. 1999 hat sie einen ersten Entwurf von Leitlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung vorgestellt mit Prinzipien für die Berichterstattung und Inhaltsvorgaben. Ein überarbeiteter Entwurf wurde im Juli 2000 vorgelegt, der im Herbst 2000 als deutsche Übersetzung verfügbar sein soll. Weitere Informationen unter www.globalreporting.org.

Aus unserer Sicht sind die Leitlinien sehr kennzahlenlastig. Unterschiedliche Herangehensweisen werden nicht mehr aufgezeigt.

Ausblick: Umweltberichterstattung wird professioneller
  • Der Umweltbericht wird zunehmend als Plattform für die gesamte Umweltberichterstattung der Unternehmen genutzt.
  • Die systematische Nutzung des Internets wird sich verbessern (s. Workshop Platfformkonzept).
  • Die Berichterstattung über die Produkte wird besser werden.
  • Umweltberichte werden sich zu Nachhaltigkeitsberichten weiterentwickeln oder sie werden um Nachhaltigkeitselemente erweitert.